Liebe Leserin, lieber Leser,

KI ist Sinnbild für die Neuzeit, gleichzeitig aber auch eines der vielen Buzzing Words, mit denen Beratungsunternehmen viel Geld verdienen. Ein Charakteristikum unserer Gesellschaft wie auch der heutigen Führungskultur ist die Betonung der Individualität. Führen bedeutet nicht mehr Ansagen zu machen, sondern Fragen zu stellen. Das Wohl und die Freiheit des Einzelnen kann jedoch diametral zum Gemeinwohl stehen, was wir u.a. auch in der aktuellen Impfdebatte erleben.

Mit der Abkehr von Standards schlägt zur gleichen Zeit der Wandel in Richtung Digitalisierung erbarmungslos zu. Neue Geschäftsmodelle entstehen und lösen langjährige erfolgreiche Geschäftsstrategien ab. So diktieren z.B. Handelsplattformen den Herstellern von Produkten Spielregeln, da erstere den direkten Zugang zum Endkunden haben.

Die enge Kooperation von Herstellern und Dienstleistern kristallisieren sich als die Erfolgsformel heraus, bei der gemeinsame, digitale Ansätze bis hin zum Konsumenten gedacht und realisiert werden. Ein völlig neues Netzwerk-Denken ist notwendig. Hier kommt künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel.

KI als wichtige Ausgestaltungsvariante digitaler Geschäftsmodelle basiert auf Algorithmen, die von „Menschenhand“ erstellt und definiert worden sind. So lassen sich diese Algorithmen gleichermaßen wieder verändern oder abschalten. Der Begriff KI ist irreführend, da dieser suggeriert eine eigene Form von Intelligenz zu sein, die der menschlichen Intelligenz überlegen ist. Oftmals wird vergessen, dass sie von Menschen erschaffen wurde und so agiert und reagiert, wie man es dem System mit Hilfe von Algorithmen gezeigt hat. KI ist also mehr der Versuch einer perfektionierten Anwendung des vorgedachten Gedankens. Wie bei allen anderen Technologien bietet auch die KI Chancen und Risiken.

Doch wenden wir uns kurz dem Nutzen von KI zu, die sofern mit ihr vorsichtig umgegangen wird, eine gute Basis für innovative Ansätze sein kann. Hierzu folgende Leitfragen:

  • Wie kann der Einsatz von KI dabei helfen einen zeitlichen Vorteil zu erzielen?
  • Inwiefern werden durch KI Prozesskomplexitäten verringert und dadurch Kosten eingespart?
  • Beweist die Durchführbarkeit des Vorhabens, dass Ansprüche, Konsequenzen etc. „richtig“ sind?
  • Werden die Einwände und/oder Gegenargumente systematisch gesammelt und wird sich mit den Skeptikern respektvoll auseinandergesetzt?

Ersichtlich wird, dass beim Einsatz von KI eine gesunde, misstrauische Haltung nicht nur toleriert, sondern sogar gefördert werden sollte. Offenheit für sinnvolle PROs und CONs ermöglichen eine funktionierende, reibungslose Einführung und Einsatz von KI sowie ein Commitment aller.

Es bleibt festzuhalten: Nichts bleibt wie es einmal war, aber jeder sollte sich dafür engagieren, dass vieles besser wird.

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