Ist die KI eine Bedrohung für unsere Arbeitswelt? Oder eher der Schlüssel zu ungeahnten Möglichkeiten? Und welchen Stellenwert besitzt künftig die Menschliche Intelligenz (MI)?

Um diese und weitere Fragen rund um eine der spannendsten und meistdiskutierten Entwicklungen der Digitalisierung ging es bei Podiumsdiskussion „KI-Insights für Familienunternehmer“ des Wirtschaftsverbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Solingen – im Restaurant MAKU mit über 40 Gästen.

„Das Thema drängt“, mahnte Lothar Grünewald, Vorstand des Verbandes und geschäftsführender Gesellschafter von Grünewald Consulting, der die Veranstaltung initiiert und organisiert hatte.
Dass KI uns alle angeht und, gerade für Unternehmen, kein Weg mehr daran vorbeiführt, davon sind die Experten Robin Reuschel, und Oliver Breucker, beide Metaverse- und KI-Experten sowie Geschäftsführer der ROOVER GmbH, überzeugt: Die Referenten betonten: „Die Zeit der Spielereien ist vorbei: Studien belegen, dass KI Wissensarbeit um 40 % effizienter und bis zu dreimal innovativer machen kann. Diese Transformation betrifft nicht nur die IT-Abteilung, sondern gehört in die Chefetagen, weshalb viele Unternehmen die Rolle des Chief AI Officers einführen. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln und eine KI-Strategie auf den Weg zu bringen.“
Hinsichtlich der von vielen geäußerten Bedenken, die KI könne im großen Maßstab Arbeitsplätze vernichten, erklärte Cedric Schütz, Geschäftsführer Grünewald Consulting GmbH: „Die Arbeitswelt war schon immer im Wandel, wobei Berufe wie Kfz-Mechaniker zu Mechatronikern wurden und längst ausgestorbene Berufsgruppen wie Nagelschmiede und Laternenanzünder verschwunden sind. Künstliche Intelligenz könnte ähnliche Effekte haben, indem sie Tätigkeiten wie die von Kassierern und Bankkaufleuten übernimmt, aber auch neue Jobs wie Datenwissenschaftler und Juristen mit KI-Fokus schafft.“
Der Mensch aber bleibe entscheidend, betonte Martina Grünewald-Ernst, Geschäftsführerin LeaCo Lab. „Künstliche Intelligenz allein bietet keinen Wettbewerbsvorteil, weshalb weiterhin menschliche Faktoren und soziale Kompetenz wichtig bleiben.“ Die Referentin ergänzte: „Emotionale Intelligenz und ein partnerschaftlicher Umgang mit KI sind entscheidend, ebenso wie die gezielte Förderung der Mitarbeitenden in ihren Spezialgebieten.“
Einig war man sich darüber, dass die Entwicklung derzeit äußerst rasant vor sich gehe. Kai Lichtenberg, Head of Industrial Solutions & Machine Learning Engineer bei codecentric AG, sagte: „Viele Mittelständler möchten für die kommenden zwei bis fünf Jahre in Bezug auf KI planen, doch es muss akzeptiert werden, dass sich in drei bis sechs Monaten alles ändern kann. Die KI-Modelle werden unaufhörlich größer und besser, scheinbar ohne Grenzen.“

An die Vorträge schloss sich eine intensive Frage- und Antwortenrunde an, bei der das Publikum engagiert mitdiskutierte. „Es war eine höchst spannende Diskussion“, lautet das Fazit von Lothar Grünewald.

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