Liebe Leserin, lieber Leser,

wer kennt es nicht, das geflügelte Wort: der Kunde ist König. Eine kühne und reizvolle Vorstellung, die jedoch nie das Zeug hatte, Realität zu werden. Niemand möchte dem König dienen, aber König möchte jeder gerne sein. Dies mag wohl einer von zahlreichen Gründen sein, warum dieser Satz nur ein Lippenbekenntnis blieb.

Zwischenzeitlich ist (marketingtechnisch) der König zum Helden mutiert. Der Kunde ist nicht mehr der passive Regent, dem die Geschenke dargeboten werden, sondern bekommt durch die Unterstützung eines Mentors (Lieferant) selbst die Möglichkeit Held zu sein, „ein Held, der Gutes tut“.

Der Heldenbegriff hat eine hervorragende Chance auch langfristig zu überdauern. Er verdeutlicht, dass es der Kunde selbst in der Hand hat, ob er aus dem „Angebot“ (Produkt oder Dienstleistung) etwas für sich macht oder nicht. Er ist nicht der passive Empfänger, sondern der aktive Mitgestalter. Deutlich wird dieses in der Werbung immer häufiger eingesetzte Konzept am Beispiel von Baumärkten. Der Baumarkt produziert Helden, die ihr eigenes Ding machen, oder ein Projekt realisieren.

Psychologisch ein genialer Schachzug, den Kunden zum Helden zu machen, denn es ist ein Appell an ihn seine Wünsche und Träume wahr werden zu lassen. Er hat die Wahl: Werde zum Helden oder bleibe ein Knappe.

Lothar Grünewald

Lothar Grünewald

Managing Director - Grünewald Consulting GmbH

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