Liebe Leserin, lieber Leser,
in einer Zeit, in der die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben zunehmend unschärfer wird, ist die geistige und körperliche Gesundheit der Mitarbeiter eines Unternehmens in den Mittelpunkt gerückt.
Die Produktivität nimmt ab, Langeweile und Disengagement breiten sich in der gesamten Belegschaft aus. So fühlen sich einer Untersuchung zufolge beispielsweise nur 34 Prozent der amerikanischen Arbeitnehmer ihrem Arbeitgeber verbunden. Als Grund für diese Abwärtsspirale geben die Beschäftigten eine schlechte Work-Life-Balance an. Glücklicherweise kann dieser Trend umgekehrt werden, indem Unternehmen ihre Mitarbeiter unterstützen, auf ihre Bedürfnisse eingehen und Programme implementieren, die auf deren Gesundheit und Wohlgefühl abzielen.
Reine Gesundheitsprogramme reichen jedoch nicht aus. Studien zeigen, dass das Wohlbefinden von Mitarbeitern fünf Elemente umfasst: die körperliche, soziale, finanzielle, kollektive und berufliche Gesundheit. Werden diese genügend berücksichtigt, sind die Mitarbeiter engagierter und produktiver, was wiederum zu zufriedeneren und loyaleren Kunden führt. Mitarbeiter, die das Gefühl haben, dass ihr Unternehmen in sie investiert, arbeiten härter und liefern bessere Ergebnisse, unabhängig von der tatsächlich investierten Arbeitszeit, wie das inzwischen berühmte Experiment von Microsoft Japan im vergangenen Jahr gezeigt hat. Die Mitarbeiter hatten während der Probezeit mit einer Vier-Tage-Woche begonnen und konnten so ihre Produktivität um 40 Prozent steigern.
Um ganzheitliches Wohlbefinden der Mitarbeiter und dauerhafte Veränderungen zu erreichen, haben zahlreiche Großunternehmen in aller Welt damit begonnen, ein neues Mitglied in die „C-Suite“ aufzunehmen: den Chief Wellbeing Officer (CWO) – das Äquivalent in kleineren Unternehmen ist der Feel-Good-Manager. Dessen Aufgabe ist es, die Verbundenheit der Mitarbeiter zum Arbeitgeber zu erhöhen: ein Faktor, der gerade in Krisenzeiten für Unternehmen überlebenswichtig sein kann. Der US-amerikanische Baumaschinenhersteller Caterpillar konnte das Engagement seiner Mitarbeiter deutlich erhöhen und erzielte damit jährliche Einsparungen in Höhe von fast neun Millionen Dollar.
Der CWO ist für die Entwicklung einer kreativen, ganzheitlichen Strategie verantwortlich, die alle Mitarbeiter unterstützt. Schnell wird klar: keine leichte Aufgabe, die perfekte Lösung für ein Unternehmen zu finden. Aber sie ist die Mühe wert. Die Freischaltung des vollen Potenzials aller Mitarbeiter wird Unternehmen helfen, auch zukünftig Talente anzuziehen, langfristig zu binden und erfolgreich zu machen.
Quelle: inspiriert durch “Meet the new C-suite leader: The chief well-being officer”, von Debra Young, Sheer Velocity LLC.
Weitere Beiträge:
Internationalität – Mehr als nur gut Englisch sprechen
Wer erfolgreiche Geschäfte im Ausland tätigen will, der muss sich intensiv mit den Märkten auseinandersetzen und eine mit den eigenen Unternehmenszielen korrespondierende Marktstrategie zu finden.
mehr lesenWeltweites Beratertreffen in Paris
Grünewald Consulting – deutscher Partner des globalen Beraternetzwerkes INAC – nahm am diesjährigen weltweiten Beratertreffen in Paris teil.
mehr lesenINAC – More than a global network of consultants
Grünewald Consulting has been an active member of the Global Executive Search Network INAC since 2006, but today the international orientation is more in demand than ever before.
mehr lesen